1899

Im Jahre 1899 ist Herrenberg Hauptort eines großen Kaisermanövers mit Ballonaufstieg.


09.02.1899     Der Verein hielt sein Faßnachts-Kränzchen ab. Der Abend verlief schön und harmonisch unter allgemeiner Heiterkeit. Am Tag zuvor wurde der Sänger Schlag in den Verein aufgenommen.
22.02.1899     Generalversammlung im Gasthaus "Zur Sonne".
07.05.1899     Der Bezirkssängerbund wird gegründet und zum Vorstand der 1. Vorsitzende des Liederkranz Herrenberg, Waldmeister Böckle gewählt.
24.09.1899     Am 24. September 1899 haben sich die Sänger nahezu vollzählig nach Bondorf begeben, um an der Generalversammlung des Bezirkssängerbundes im Gasthof "Zum Adler" daselbst teilzunehmen. Bei der Versammlung wurde beschlossen, das Bezirkssängerfest 1900 in Herrenberg abzuhalten.
27.12.1899     Am Johannis-Feiertag, den 27. Dezember 1899 wurde die projektierte Weihnachtsfeier mit Gabenverlosung programmgemäß in dem schön dekorierten und mit Tribüne und Coulissen ausgestatteten Saale des Bahnhofsrestaurateurs Rauser abgehalten. Solche verlief sehr schön, wozu namentlich auch versch. komische Vorträge von Herren und Damen das Ihrige beitrugen und Alles ohne Störung und Unfall trotz des entstandenen Glatteises auf der Straße verlief.

1898

Am 09. Juni 1898 wird der Schäfer Heinrich Seeger von Rothfelden, im Dienst bei Schafhalter Hirschwirt Neuffer in Kuppingen, samt seinem Hund und 42 Schafen unter der Linde am Kuppinger Weg vom Blitz erschlagen (Schäferlinde). Der Platz dieser Schäferlinde wird schon in der Kieserschen Forstkarte von 1683 als Standort "von Linden" bezeichnet.


 19.01.1898     Beschluss: Wenn der Gäubote nicht 50 % Rabatt auf die Anzeigen des Liederkranzes gewährt, wird nicht mehr inseriert und die Mitteilungen durch den Vereinsdiener ausgetragen.
23.01.1898     Generalversammlung im Gasthof "Zum goldenen Ochsen".
23.02.1898     Gründung des Schönbuchgaus bestehend aus den Gesangsvereinen der Oberämter Böblingen und Herrenberg.
Vorstand Wirt Kissel, Böblingen
Dirigent Hauptlehrer Schaupp aus Sindelfingen
Schriftführer Stadtaccziser Helfs aus Böblingen.
12.03.1898     Der Verein singt bei der Hochzeit der Tochter des Mitglieds Kopp zwei Lieder. In Anerkennung für diese Leistung hat die Mutter der Braut die Sänger für den 19. März zu einem Glas Bier eingeladen. Dieser Einladung haben dieselben pflichtschuldigst Folge geleistet.
23.04.1898     In der Singstunde wird von einigen Sängern die Frage gestellt, ob es nicht zweckmäßiger wäre, einen Bezirksverein zu gründen anstatt dem Schönbuchsängerbund beizutreten. Der Grund für diese Anfrage liegt in dem Passus der Statuten "Der Vorstand und der Dirigent MÜSSEN aus den Vereinen des Oberamtes Böblingen gewählt werden, der Sekretär und der Kassierer KÖNNEN aus dem Oberamt Herrenberg kommen"!
01.05.1898     Man beschließt, dem Schönbuchgau vorerst nicht beizutreten.
08.05.1898     Die Vereine des Oberamtes Herrenberg beschließen die Gründung eines eigenen Bezirksvereins. Dem anwesenden Vorstand des Böblinger Vereins war diese Entscheidung nicht willkommen und er setzte durch, dass dieser Beschluss bis nach dem Böblinger Sängerfest mit feierlicher Gründung des Schönbuchgaus ausgesetzt wird.
15.05.1898     Zu Beginn des Böblinger Sängerfestes wird die Gründung des Schönbuchgaus nach den beschlossenen Satzungen durchgeführt. Kein Verein aus dem Oberamt Herrenberg ist beigetreten!
Bei dem anschließenden Sängerfest sollte Herrenberg als einziger Verein aus dem Gäu singen, doch ergab sich, dass nur drei Sänger anwesend waren. Die übrigen Sänger hatten es vorgezogen, in den Böblinger Wirtschaften zu bleiben als ihrer Pflicht zu genügen. An 10. Stelle wurden die Herrenberger noch einmal aufgerufen, dabei ergab sich, dass nur noch zwei Sänger zugegen waren! Das Singen musste von Böblingen übernommen werden. Abends gegen 9 Uhr kehrte der Verein zurück.
16.05.1898     Der Vorstand, der Direktor und der Sekretär haben wegen der Vorkommnisse in Böblingen dem Verein schriftlich die Niederlegung ihrer Ämter angezeigt.


 Vorerst letzter Eintrag für 1898. Scheinbar hat man sich aber in den folgenden Monaten wieder zusammengerauft, im Februar des folgenden Jahres gab es schon wieder eine Veranstaltung.

1897

27.02.1897     Familienfeier im "Hasen".
21.03.1897     Beteiligung an der 100jährigen Geburtstagsfeier für Kaiser Wilhelm I.
07.06.1897     Besuch des Haslacher Krieger- und Gesangvereins zur Fahnenweihe.
27.12.1897     Weihnachtsfeier im Gasthof "Zur Sonne" mit Gesang, Gabenverlosung und Quartett-Gesängen.

1896

16.01.1896     Eine Einladung zur 25jährigen Geburtstagsfeier des Deutschen Reiches durch die Deutsche Partei wird in Erinnerung des letztjährigen Bismarckfestes abgesagt.
07.06.1896     Ausflug nach Neuffen mit 70 Teilnehmern. Abfahrt um 4.30 Uhr früh mit vier Pferdewagen nach Tübingen, von dort mit der Bahn nach Metzingen, dann Fußmarsch bis nach Neuffen. Ankuft dort um 11 Uhr. Auf Burg Hohenneuffen zwei Lieder gesungen. Nachmittags gemeinsames Singen mit dem örtlichen Verein. Rückkehr um 5 Uhr am Nachmittag, Ankunft in Herrenberg gegen Mitternacht.
15.07.1896     Besuch des Fahnenweihfestes in Deckenpfronn mit 25 Teilnehmern in zwei Wagen.
04.10.1896     Besuch des Liederkranzes Holzgerlingen mit gemeinsamem Singen.
26.12.1896     Christbaumfeier, zu der ein Stuttgarter Komiker verpflichtet wird.

1895

10.01.1895     Außerordentliche Versammlung: Die Rechnung des Direktors über abgehaltene Singstunden wurde vom Sänger Wellinger angezweifelt, der mitgeschrieben hat. Bei der Nachprüfung ergab sich, dass der Direktor 17 Singstunden und 10 extra Termine berechnet hatte, laut Wellinger aber nur maximal 12 abgehalten wurden. Der Direktor wurde entlassen und zur Herausgabe des zuviel erhaltenen Geldes angehalten. Andernfalls soll das Geld auf dem Gerichtsweg zurückgeholt werden.
Der Sänger Wellinger wurde später Kassier!
01.04.1895     Der Verein wird von der Deutschen Partei eingeladen, die Geburtstagsfeier Bismarcks (80 Jahre) mitzugestalten. Es wurde am Anfang ein Lied gesungen. Als aber die Reden politisch wurden, setzten sich die Sänger ab und feierten im "Lamm" alleine weiter.
17.05.1895     Fahrt nach Affstätt zum dortigen Fahnenweihfest.
02.09.1895     Mitwirkung beim Sedanfest des Veteranenvereins in der Turnhalle.
15.09.1895     Der Sänger M. Zeeb lädt den Liederkranz zu einem Ausflug nach Oberjettingen ein (er hat dort seine Braut sitzen). Zusammen mit dem dortigen Liederkranz verbringt man einen heiteren Nachmittag.
26.12.1895     Weihnachtsfeier mit Losverkauf im Gasthaus "Ochsen".

1894

Nachdem Chorleiter Illg schon gegen Ende 1893 nicht mehr so recht den Dirigentenstab führen wollte und Mitte Dezember seinen Dienst niederlegte, erklärte er sich in einer Ausschusssitzung Ende Januar bereicht, weiterhin zu dirigieren. Jedoch drängte er auf eine Strafe für Sänger, die wiederholt zu spät zur Probe erschienen. Auch sein eigenes Salär versuchte Illg aufzubessern. Nachdem er schon aushilfsweise einige Proben leitete, wurde Stadtmusikus Buck im Juli 1894 zum neuen musikalischen Direktor gewählt.


06.01.1894     Christbaumfeier im Gasthof "Zur Post".
18.02.1894     Generalversammlung im Gasthaus "Zum Waldhorn". Zum neuen Vorstand wird Goldarbeiter Herr Ansel gewählt.
20.05.1894     Ausflug nach Bad Tainach und Calw. Mit drei Wagen ging es morgens um 6 Uhr ab der Turnhalle los über Affstätt, Kuppingen, Oberjesingen, Deggenpfronn, Gültlingen ins Nagoldthal. Im Tainacher Gasthof "zum Hirsch" wurde ein kleines Frühstück eingenommen. Nach Besichtigung von Bad und Brunnenanlage ging es weiter nach Zavelstein, wo der Turm der dortigen Burgruine bestiegen wurde. Nach einer kleinen Rast im örtlichen Gasthof begab man sich gen Calw. Nach einem Mittagessen im "Badischen Hof" und einigen Vergnügungen ging es abends gegen 7 Uhr zurück. Als man um 10 Uhr durch einen Regenschauer durchnässt in Herrenberg an kam, wies leider auch die Vereinsfahne leichte Schäden durch Nässe auf.
07.07.1894     Der Liederkranz singt bei der Vermählung seines Mitglieds Sattler Maurer in der Kirche unter der Leitung von Stadtmusikus Buck.
16-07.1894     In einer Ausschusssitzung wird Stadtmusikus Buck "aushilfsweise" (man hatte keine andere Wahl) zum neuen Direktor bestellt. Für seine ersprießlichen Leistungen wird das Gehalt des Vereinsdieners auf M 15,- erhöht.
30.12.1894     Weihnachtsfeier im neuerbauten Saal des Gasthofes "Zur Sonne". 100 Gewinne wurden verlost. Das Abendprogramm wies 17 Punkte auf

1893

Am 8. November wird eine Kaiserjagd mit Kaiser Wilhelm II. im Herrenberger Stadtwald abgehalten. Im Sommer feiert der Liederkranz sein 50jähriges Bestehen.


06.01.1893     Christbaumfeier im Gasthaus "Zum Ochsen" unter großer Beteiligung des Vereins.
26.02.1893     Generalversammlung im Gasthof "Zur Sonne".
04.05.1893     Der Liederkranz beteiligt sich bei der Abholung des neugewählten Stadtschultheißen Hauser mit Fackelzug vom Bahnhof zum "Ochsen". Auf dem Perron wird "Seid uns in unserem Kreis willkommen" gesungen. Verschiedene Reden werden gehalten und der Liederkranz singt einige Lieder.
25.06.1893     Fahrt nach Nagold zum dortigen Jubiläums- und Fahnenweihfest mit dem Wagen. Am Wettsingen konnte nicht teilgenommen werden, da sich die Sänger auf dem Platz verteilten und zum Singtermin nicht anwesend waren.
06.07.1893     Der Verein singt bei der Hochzeit seines Sängers Wilhelm Ackermann.
23.07.1893     50jähriges Jubiläum und Fahnenweihe.


Aus dem Protokollbuch des Liederkranzes:
Sonntag, den 23. Juli 1893 wurde das längst projektierte und mit vieler Mühe vorbereitete 50 jährige Jubiläumsfest verbunden mit Fahnenweihe auf dem Schloßberg bei herrlichstem Wetter abgehalten; der Zug, welcher sich bei der Turnhalle aufstellte, marschierte unter den Klängen der wohlbehallten Ludwigsburger Ulanenmusik, welche das Fest Morgens um 6 Uhr durch Tagwache eingeleitet hatte, durch die Straßen der Stadt auf den Festplatz, wo sich ein reges Treiben entfaltete.
Nachdem die Vereine alle auf dem Festplatz angekommen waren, wurde Seitens des Vereins der Begrüßungschor "Seid uns in unserem Kreis willkommen" gesungen, sodann von Herrn Stadtschultheiß Hauser die Vereine und Festtheilnehmer im Namen der Stadt und des Liederkranzes willkommen geheißen und die wohlgelungene Festrede mit Rückblick auf die Entstehung der Sangesvereine in frühren Zeiten bis in die Neuzeit vorgetragen und mit einem "Hoch" auf den deutschen Männergesang und seinen Hehren Beschützer Sn. Majestät unseren in Ehrfurcht geliebten König Wilhelm II. geschlossen; hierauf folgte die Enthüllung der neu hergerichteten Fahne durch ein sinniges Gedicht, vorgetragen von Frl. Lina Lachenmaier. Nach der Enthüllung sang der Verein "Unserer Fahne gilt dieses Lied", worauf rauschender Beifall erfolgte; sodann ergrüff noch Herr Musikoberlehrer Hegele von Nagold das Wort, um dem Liederkranz im Namen des Schwäbischen Sängerbundes die Glückwünsche darzubringen, er ermahnte die Sänger, ihre Fahne hoch und heilig zu halten, namentlich das auf derselben angebrachte Symbol jederzeit eingedenk zu sein und schloß mit einem "Hoch" auf den Liederkranz Herrenberg, das donnerten Wiederhall fand.
Hieran reihen sich Gesangsvorträge des hiesigen und auswärtigen einzelner Vereine, und konnte man dabei ganz gelungene Vorträge hören. Die Zwischenpausen wurden durch Musikvorträge ausgefüllt, bis sich gegen Abend die auswärtigen Vereine nach und nach in die Stadt zurückzogen, wohin auch um 7 Uhr der hiesige Liederkranz und Turnverein die Festdamen geleitete, um bis 8 Uhr in der Turnhalle sich nochmals zu sammeln zu einem äußerst gelungenen Bankett, wobei sich der geräumige Turnhallensaal fast zu klein erwies; bei der Polonaise waren 50 Paare angetreten.
Der Ball, der von einem hier anwesenden Tanzlehrer Bernhardy arrangiert und geleitet wurde fand große Betheiligung, auch Seitens von Nichtmitgliedern um Eintrittsgeld und fiel zur allgemeinen Befriedigung aus; er fand seinen Abschluß um 2-3 Uhr, womit die Festlichkeiten in allerbester Harmonie ihr Ende erreichte.
Die Stadt, der Festplatz, die Turnhalle waren Dank der fleißigen Hände der Sänger des Vereins, die die Reisig und Tännchen im Walde hieben und holten, sowie der Festdamen und Haushaltungsschülerinnen, die die verschiedenen Guirlanden und Kranze anfertigten, des Alb. Lachenmaier der die verschiedensten humoristischen Innschriften anfertigte, sowie allen dran sich betheiligten festlich geschmückt und gereicht dem Verein und der Stadt zur hohen Ehre. Wie sich die Kasse dabei stellte, davon später.

z.B. Kienzle

Welche Vereine alle zu Besuch kamen, wurde vom Schriftführer leider nicht vermerkt, es haben sich aber insgesamt 19 Vereine angemeldet. Gefeiert wurde tagsüber auf dem Schlossberg, wo bis 1950 eine dreiteilige Holzhalle stand. Diese hatte ringsum eine ca. 1m hohe Brüstung, ansonsten war sie nach allen Seiten offen.

Der Sänger Ferdinand Berner hat zum 50jährigen Bestehen des Vereins ein Gedicht verfasst, dessen Text hier nachzulesen ist:

 

In der frühren Festung Herrenberg
wurde einst der Wunsch gehegt
einen Liederkranz zu gründen
wie es einer Stadt ansteht

 

Und da waren es die Männer
Vorstand Mezger, Vögele, Marz
Ehnis, Berner, Traub und Gauger
auch der Stadtbaumeister Bahr

 

Auch Herr Blocher als Direktor
Zerweck, Hengel, Diez und Sauter
Andler, Rotacker. Berg und Daiber
Krayl, Böchle, Kopp und Lammerer-Schneider

 

Zeeb und Ackerknecht, Unkel, Hauser
Eble, Stöffler, Khönle, Gerlach
Kienzle, Örtle, Ruthardt, Zinser
Allen sei nun hier gedacht

 

Da im Sommer anno 40
Blocher dankte für den Stab
den er stets getreulich führte
schritt man zu der neuen Wahl

 

Diese fiel dann wie geschrieben
auf Herrn Wörner Musikus
und er ist es auch geblieben
bis zur Fahne letzten Gruß

 

Doch im Sommer 42,
 als die große Hitze war
schrumpfte der Verein zusammen
auf eine kleine Sängerschar

 

 Und die ließen es nicht fallen
was mit Mühe man errang
und im Herbst desselben Jahres
 neu nun der Verein entstand

 

Und zum Zeichen neuer Eintracht
wurde eine Fahn gewählt
um den Preis von 80 Gulden
wie sie seither mit uns geht

 

Mit Musik und Sangesklängen
wurde dann am 1. Mai
eingeweiht die neue Fahne
auf dem schönen alten Rain

 

Auf der Fahne steht geschrieben
mit der schönen goldnen Schrift
Harmonie in Lied und Leben
heut noch Sängers Wahlspruch ist

 

50 Jahre sind vorüber
seit dem weihevollen Akt
und wie anders wurde vieles
nun im Lauf der Zeit gemacht

 

Sturm und Regen, Kriegeszeiten
hat gar viel erlebt die Fahn
deshalb auch schon lang die Sorge
für die jetzt erneute Fahn

 

Doch vollendet ist die neue Fahne
kunstgerecht und schön gemacht
daß sie recht verwendet werde
darauf seien wir bedacht

 

Sie wird uns vorangetragen
unsre ganze Lebenszeit
in verschiednen Lebenslagen
bald in Freuden bald im Leid

 

Und zuletzt wenn unser Leben
hier auf dieser Welt bricht ab
wird uns unsre Fahne geben
noch den letzten Gruß ins Grab

 

Haltet drum die Fahn in Ehren
als Simpol der Einigkeit
daß wir nie durch Zwietracht stören
Eintracht und Zufriedenheit

 

Kameradschaft laßt uns üben
im ganzen schwäbschen Sängerland
Furchtlos treu den König lieben
wie das deutsche Vaterland

 

Daß für uns als biedre Schwaben
auch der Spruch noch gelten mög
den aus alter Zeit wir haben
„Hie gut Württemberg allweg“

 

Ferdinand Berner, 1893


01.12.1893     Der Verein bringt dem Stadtschultheißen anlässlich dessen jüngster Vermählung ein solennes Ständchen.

1892

Es liegen keine Einträge in elektronischem Format vor.

1891

1890/91 Der Erfolg der Sicherungsarbeiten an der Stiftskirche wird überschattet durch den Verkauf des Rathgeb-Altars, der an die Königliche Altertümersammlung in Stuttgart verkauft wird.


22.02.1891     Generalversammlung im Gasthaus "Zum Ochsen". Neuer Direktor (Chorleiter) wird Lehrer Illg.
27.03.1891     Vor dem Karfreitagsgottesdienst sang der Liderkranz in der Hospitalkirche den Choral "O Haupt voll Blut und Wunden".
17.05.1891     Pfingstmontag. Ausflug mit der Bahn nach Nebringen. Dort Einkehr im "Rappen" und später in der "Traube". Es wurden dort einige Lieder gesungen und auch deklamiert, bis der Zug gegen6, freilich zu bald, zum Aufbruch mahnte.
18.07.1891     Der Liederkranz geleitete sein langjähriges Mitglied Oberlehrer Gommel, Vizedirektor zu Grabe. Von einem Gesang wurde abgesehen, da schon andere Chöre sangen (Knaben- und Mädchenschulchor, Kirchen- und Lehrerchor).
30.08.1891     Fahrt zur Fahnenweihe des Krieger- und Gesangsvereins Entringen. Fahrt dorthin auf zwei Leiterwagen. Es wurde das Lied "Im Feld des Morgens früh" auf der Tribüne gesungen.
12.12.1891     Aufführung im Gasthof "Zur Post".
31.12.1891     Vor dem Gottesdienst sang der Liederkranz in der Hospitalkirche die schöne Hymne "Jehova, Jehova".

1886-1890

Es liegen keine Einträge in elektronischem Format vor.

1885

11.01.1885     Anlässlich der Vermählung der Tochter des langjährigen Mitglieds August Rotter singt der Verein in der Kirche die Hymnen "Mit dem Herrn fang alles an" und "Auf der Andacht".
01.02.1885     Generalversammlung im Saale des Bierbrauers Rauser.
07.02.1885     Tanzkränzchen im Gasthaus zur Post.
12.02.1885     Gesang bei der Hochzeitsfeier des Mitglieds Wellinger bei Traiteur Jacob Fischer. In der Kirche konnte nicht gesungen werden, da der Kirchenchor der Braut diese Ehre übernahm.
04.03.1885     Auf besonderen Wunsch beteiligt sich der Verein musikalisch bei der Beerdigung der Frau des Mitglieds Carl Dürrschnabel. Am Grab wird ein Trauerchor gesungen.
18.03.1885     Gesangsproduktion im Gasthaus zur Krone.
01.05.1885     Feiertag Phillip und Jacob - man fährt mit der Eisenbahn nach Gärtringen und beteiligt sich bei der Fahnenweihe des dortigen Veteranenvereins.
25.05.1885     Pfingstmontag - Dem langjährigen Mitglied F. Ruthardt wird zu seinem 60. Geburtstag morgens um 5 !!! Uhr ein Ständchen gesungen, undzwar die Lieder "O Gott du frommer Gott" und "Bald prangt der Morgen zu verkünden".
07.06.1885     Gesangsproduktion im Gasthof zum Waldhorn.
05.07.1885     Beteiligung am Gaufest des Schwäbischen Sängerbundes in Sindelfingen mit 16 Mitgliedern. Fahrt dorthin mit der Eisenbahn.
23.08.1885     Besuch durch den Pforzheimer Gesangsverein "Germania".
30.08.1885     Gesangsproduktion bei Traiteur Jacob Fischer.
25.10.1885     Der Verein beteiligte sich bei der Beerdigung der Ehefrau des Mitglieds Stadtrath W. Bührer mit Trauerchören.
22.11.1885     Bei Wirt Carl Fischer findet eine ziemlich gut besuchte Musikproduktion statt.
10.12.1885     Der Verein singt bei der Hochzeit des Mitglieds Dürrschnabel in der Hospitalkirche "die üblichen Chöre".
31.12.1885     Aus dem Protokollbuch des Liederkranzes:
Am Sylvesterabend, den 31. Decbr. 1885 produzierte sich der Verein in der Kirche vor dem Gottesdienst, in dem der Chor "Jehova" mit Präzision vorgetragen wurde, nachher fand eine gesellige Unterhaltung mit Gesangs- und Deklamationsvorträgen bei Bierbrauer Wiedmann z. Lamm statt, von wo sich die Sänger nach gegenseitiger Neujahrsgratulation in bester Eintracht trennten.

1884

03.02.1884     Generalversammlung im Gasthof zur "Sonne".
11.04.1884     "Charfreitag" - Der Verein beteiligt sich an einem Gottestdienst in der Kirche mit dem Choral "O du Liebe meine Liebe". Es wurde gut gesungen.
20.04.1884     Aus dem Protokollbuch des Liederkranzes:
[Heute] hatte der Verein die Ehre auf besonderes Verlangen bei der Beerdigung des Pfarrers a.D. Fackelmann, Schwiegervater des Herrn Bahnhofsverwalters Benitcheck vor dem Hause und am Grabe Trauerchoräle "Die Liebe darf wohl weinen", und "Süß und ruhig ist" vorzutragen.
...
Eine kleine Störung, welche wegen Singens oder Nichtsingens an dießem Abend in der Nähe des Trauerhauses (Bahnhofsrestauration) entstand und hauptsächlich zwischen älteren und jüngeren Sängern geführt wurde, wurde durch Entfernung des größten Theils der Sänger bei Zeiten beigelegt!
11.05.1884     Musikproduktion bei Bierbrauer Zerwerck. Diese war von Sängern gut, von Ehrenmitgliedern und Zuhörern aber wenig besucht.
22.05.1884     Himmelfahrtsausflug zu Fuß nach Kayh. Viele Mitglieder samt Familie, sodass es ein stattlicher Zug war. Einkehr in der "Krone".
27.07.1884     Vortragung mehrerer Lieder bei der Beerdigung von Waldmeister Rothacker.
29.08.1884     An diesem Freitag sang der Verein seinem verstorbenen Mitglied C. Fischer einen Trauerchor am Grabe und erwies ihm so die letzte Ehre. Ein zweiter Chor wurde vereitelt...
30.11.1884     Auftritt bei Restaurateur Dürrschnabel auf Einladung des Veteranenvereins hin anlässlich des Gedenkens an die Schlachttage von Villiers-Champigny. Es waren lediglich acht Sänger anwesend, aber es wurde trotzdem gut gesungen.
28.12.1884     Musikproduktion im "Löwen" bei Hr. Krauß.
31.12.1884     Silvesterfeier bei Bierbrauer Däuble (zur Krone).

1883

Im Frühjahr 1883 wird beschlossen, die Singstunde von Montag auf den Samstag verlegt.


22.01.1883     Tanzkränzchen mit Gesangsunterhaltung bei Restaurateur Dürrschnabel. Der Abend war sehr gelungen. Musik, Liedergesang und Deklamation wechselten einander in harmonischer Weise ab, es herrschte eine allgemeine ungezwungene Heiterkeit. Da auch die Frauenwelt ziemlich vertreten war, fehlte es nicht an Tänzerinnen. Erst der frühe Morgen trennte die Gesellschaft, die in bester Harmonie sich die Nacht hindurch vergnügt hatte.
18.02.1883     Generalversammlung im Café Fischer
06.05.1883     Produktion im Gasthof zum "Waldhorn". Die Veranstaltung war gut besucht, es wurde ordentlich gesungen.
27.05.1883     Ausflug nach Affstätt. Dort bei Kronenwirth Mössner in bester Harmonie verschiedene Lieder vorgetragen.
15.07.1883     Ausflug nach Bebenhausen-Tübingen mit ca. 30 Personen im Pferdefuhrwerken. Einkehr im "Löwen" in Tübingen.
12.08.1883     Gesangsproduktion bei Traitteur Fischer.
01.09.1883     Aus dem Protokollbuch des Liederkranzes:
Am 1. ten September 1883, dem Tag der Beerdigung unseres so schnell durch einen Schlag vom Leben hinweggerafften langjährigen Mitgliedes zur Zeit Ehrenmitgliede Ed. Berg, Kaufmann hatte der Verein die traurige Pflicht zu erfüllen, demselben das letzte Geleite zu geben und am Grabe, durch Absingen eines Trauerchores ihm die letzte Ehre zu erweisen.
20.11.1883     Beteiligung aufgrund einer Einladung des Veteranenvereines anlässlich der Gedächtnisfeier der Tage von Villiers-Champigny (30.11.-02.12.1870, Während der Belagerung von Paris versuchten die Franzosen einen Ausbruch, der von Würrtembergerischen und Sächsischen Einheiten unter König Albert von Sachen aufgehalten wurde. Die Verluste lagen bei 2.273 Soldaten und 156 und auf der französischen Seite bei 9.053 Soldaten und 424 Offizieren.).
31.12.1883     Silvesterfeier bei Bierbrauer Reinhardt.

1882

05.01.1882     Jahreshauptversammlung im oberen Lokal bei Bierbrauer Raußer.
12.02.1882     Aus dem Protokollbuch des Liederkranzes:
Heute erfüllte der Verein die traurige Pflicht, dem langjährigen Mitgliede Ad. Daibler, led. Kaminfeger 31 Jahre alt welcher nach nur 8 tägiger Krankheit, dem Typhus, in die ewige Heimath abberufen wurde, durch Begleitung zur letzten Ruhestätte, sowie durch absingen der Trauerchöre "die Liebe darf wohl weinen" und "Süß und ruhig ist der Schlummer" die letzte Ehre zu erweisen, zugleich wird derselbe aus der Mitgliederliste gestrichen.

Anmerkung: Bei der Jahreshauptversammlung wurde Tuchmacher Kienzle als neuer Sekretär (Schriftführer) gewählt. Fritz Link, der die handschriftlichen Protokollbücher in den Computer übertragen hat, kommentierte hierzu: "Neuer Schriftführer, noch längere Sätze!" Dies bezieht sich auf die beiden vorherigen Sekretäre. Zum Schriftführer ab 1878 merkte Link an: "Anderer Schriftführer, andere Schrift, anderer Stil und andere Schreibweise! Von Punkt und Komma hielt er wenig!"
07.04.1882     Am "Charfreitag" hat der Verein in der Kirche vor dem Gottesdienst den Trauerchor "Vater unser in deine Hände befehle ich" in gelungener Weise vorgetragen.
18.06.1882     Gesangsproduktion im Gasthaus zum Hirsch (Wirt Aichele) mit gut und laut aufgelegtem Programm bei zahlreicher Zuhörerschaft.
03.09.1882     Der Verein hat die traurige Pflicht, das langjährige Mitglied Oberlehrer Sattler (Vorstand 1868-1871, Dirigent 1870-1876), zu Grabe zu geleiten. Es wird ihm am Hause mit einem Choral die letzte Ehre erwiesen. Den Gesang am Grab übernahm der Schullehrer Gesangverein.
16.12.1882     Dem langjährigen Mitglied Johannes Brodbeck wird zur Feier seines 85. Geburtstages um neun Uhr abends bei dichtem Nebel ein Ständchen gesungen. Es wurden "Schon die Abenglocken klangen" und "Nun danket alle Gott" gesungen. Herr Brodbeck ehrte die Bemühungen der Sänger durch übersendung von 5,- Mark an den Verein. Man beschließt, diese am Silvesterabend in Gestalt von Bier unter den Sängern zu verteilen.
17.12.1882     Dem langjährigen verstorbenen Mitglied Gottlieb Schöck, Chirurg, wird am Grabe die letzte Ehre erwiesen. Es werden "Süß und ruhig ist..." und "Auferstehen" gesungen.
Am gleichen Tag wird in der Bahnhofsrestauration von Mitglied Widmann eine Musikproduktion abgehalten. Es wurde wacker gesungen, die Versammlung war mittelmäßig besucht.

1881

09.01.1881     Musikproduktion bei Bierbrauer Zerweck.
06.02.1881     Generalversammlung bei Traiteuer Dürrschnabel.
24.02.1881     Tanzkränzchen im Gasthof zur Sonne. Beginn war um 8 Uhr abends. Gesang und musikalische Produktionen wechseln einander ab. Gegen 11 Uhr soll mit dem Tanzen begonnen werden. Die Veranstaltung wurde in gelungener Weise bei starker Beteiligung und allgemeiner Befriedigung abgehalten.
03.+06.03.     Der Verein sang zwei Chöre zur Verehelichung seines Ehrenmitglieds Bierbrauer Dingler sowie drei Tage später bei der Hochzeit des singenden Mitglieds Schreiner Zipperle.
22.05.1881     Aus dem Protokollbuch des Liederkranzes:
Sonntag den 22. Mai machte ein Theil des Liederkranzes eine Höchst gelungene Fußtour bei herrlichstem Wetter ins hübsch gelegene Bad Röthenbach bei Nagold, wo sämtliche Mitglieder höchst befriedigt Nachmittags wieder wohlbehalten zurückkehrten.
Denselben Tag Abends von 5 Uhr an hielt der Liederkranz eine gut besuchte Produktion bei Speisenwirth Jakob Fischer.
16.06.1881     Aus Veranlassung der Verehelichung der Tochter des Ehrenmitglieds Herrn Zerweck senior sang der Liederkranz in der Spitalkirche je einen Chor vor und nach der Einsegnung.
11.09.1881     Gesangsproduktion im Gasthof "Post".
02.10.1881     Gesang anlässlich der Hochzeit der Tochter von Ehrenmitglied Damenschneider Trogler. Es werden zwei Chöre gesungen.
18.12.1881     Gesangsproduktion mit gutem Besuch bei Bäcker und Wirt Krauß (zum Löwen).
31.12.1881     Am Silvesterabend hielt der Verein den Jahresabschluss mit Gesangsunterhaltung bei Bierbrauer Zerweck.

1844-1880

In Bearbeitung

1840-1843

03. 06. 1840     Es wird von der Aufnahme von vier neuen Mitgliedern berichtet, der Antrag von drei weiteren Bewerbern wurde abgelehnt. Der Name des Vereins war zu dieser Zeit: "Die Gesellschaft".
10. 06. 1840     Statutenbesprechung: Die Statuten des früheren Liederkranzes werden als nicht ausreichend angesehen. Der Liederkranz Heilbronn wird um die Einsicht der dortigen Regularien ersucht.
-     Um 1841 muss sich dieser Verein mangels ausreichender Mitglieder aufgelöst haben.  Festzuhalten bleibt: Es gab schon einen Verein mit dem Namen Liederkranz (-Gesellschaft).
31. 07. 1842     Die übriggebliebenen Sänger treffen sich erstmalig mit dem Vorhaben, erneut einen Verein zu gründen. Am 31. 1842 wurde über die Statuten beraten.
März 1843     Einladung zum Tübinger Sängerfest.
Juni 1843     Reallehrer Jäger wird zum ersten Vorsitzenden des Liederkranzes gewählt.
10. 07. 1843     Unter diesem Datum taucht erstmals seit dem 10. 06. 1840 wieder ein Eintrag im ersten Protokollbuch des Vereins auf. Es wird erklärt, dass die im letzten Jahr beschlossenen Statuten dem königlichen Oberamt vorgelegt und von diesem genehmigt wurden. Zum Director (Chorleiter) wird der Stadtmusikus Wörner gewählt. Als Kassierer für die Mitgliedsbeiträge und andere Zahlungen wird Bierbrauer Wiedmann gewählt. In der Folgezeit erfreut sich der Liederkranz regen Zulaufs. Ende März wird beschlossen, eine eigene Vereinsfahne zu beschaffen. Beim Gürtler Kolb in Stuttgart wird die Fahne für 82 Gulden gefertigt und diese am 01. 05. 1843 mit Musik und Gesang auf dem "Alten Rain" eingeweiht.
20. 07. 1843     Beschluss: Die Festlegung der offiziellen Stiftungstages wird auf den 24. 06. 1843 festgelegt. Dieser Termin gilt seitdem als offizieller Gründungstermin. (Vermutung d. Chronisten: An diesem Tage wurde der Vorstand in Form von Reallehrer Jäger gewählt.)
Beschlossen wurde ferner eine Eintrittsgebühr von 24 Kreutzern zu erheben, sowie eine Strafe von 3 Kreutzern für unentschuldigtes Fehlen.

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